Informations- und Wissensmanagement
Prozesse des Wissensmanagements (individuell und organisational)
- Wissensidentifikation: Wer weiß was? Wer kann mir welche Informationen geben? Wo finde ich die benötigte Information bzw. das benötigte Wissen? (intern, extern) Welches Wissen hat die Organisation/Gemeinschaft? Welches Wissen fehlt in der Organisation/Gemeinschaft?
- Wissenserwerb: Wie kann man an benötigtes aber fehlendes Wissen herankommen? Welche Wissensressourcen können dafür hinzugezogen werden? Welche externen Experten (und potentielle Mitarbeiter/Partner) verfügen über dieses Wissen?
- Wissenserzeugung und Wissensentwicklung: Wie wird Wissen (Fakten- und Handlungswissen) erzeugt bzw. weiterentwickelt? Wie werden Informationen vernetzt und kontextualisiert, um Wissen zu generieren? Wie kann implizites Wissen der Beteiligten in explizites Wissen der Gruppe/Gemeinschaft umgeformt werden?
- Wissenstransfer: Wie kann Wissen zwischen Menschen übertragen werden (Faktenwissen-> z.B. Gespräch; Handlungswissen-> z.B. Vorführen/Anleiten und Nachmachen/Üben)? Wie kann Wissen von anderen Organisationen/Gruppen in Wissen der eigenen Organisation/Gruppe übertragen werden (z.B. „Abwerben“ von Mitarbeitern, Übertragung in eigene Wissensdatenbank)?
- Wissensverteilung und Wissensaustausch: Wie wird Wissen innerhalb der Gruppe/Organisation verteilt bzw. ausgetauscht? Welches Wissen wird (allgemein) bereitgestellt (Pull-Prinzip) und welches Wissen wird gezielt an bestimmte Mitarbeiter gesendet (Push-Prinzip)? Wird der Wissensaustausch technisch unterstützt?
- Wissensbewahrung und Wissensspeicherung: Wie wird das Wissen bewahrt (z.B. technisch unterstützt in Wissensbasen, oder im Gehirn von Menschen)?
- Wissensnutzung: Wie wird das Wissen genutzt und welches Wissen wird genutzt?
- Wissensbewertung und Wissenscontrolling: Ist das vorhandene Wissen (Wissendatenbanken, in Menschen) aktuell oder besteht Entwicklungsbedarf? Ist das Wissen detailliert genug? Was nutzt einem welches Wissen? Wie häufig wird Wissen abgerufen?
Rahmenbedingungen des Wissensmanagements
Wissenskultur: Welchen Stellenwert hat Wissen in einer Organisation? (Wissenskultur eingebettet in Organisationskultur)
Wissensziele: Welches Wissen soll erreicht werden? (vgl. Unternehmens- bzw. Organisationsziele)
Wissensstrategie: Wie sollen die Wissensziele erreicht werden? (Einbettung in die Unternehmens- bzw. Organisationsstrategie)
Diese Rahmenbedingungen des Wissensmanagements basieren auf den entsprechenden Rahmenbedingungen des Unternehmens bzw. der Organisation. Sie wirken auch zurück auf die Gestaltung und den Betrieb des Unternehmens bzw. der Organisation.
Strukturen und Komponenten im Rahmen des Wissensmanagements
- Wissensarchitektur
- Mitarbeiter und Organisationsstrukturen
- Wissensmanagement-Systeme und andere IT-Systeme
Funktionen des Informationsmanagements
Informationen sind mit Bedeutung versehene Daten. Das Informationsmanagement umfasst die Gestaltung und Handhabung der damit verbundenen Prozesse, Komponenten und Strukturen.Das Informationsmanagements soll den Erfolg des Unternehmens oder der Organisation insbesondere sicherstellen durch:
- Erfassung, Analyse und Planung des Informationsbedarfs
- Erfassung, Analyse und Planung des Informationsangebots
- Bereitstellung der benötigten Informationen
- Organisation der Informationsversorgung
Strategische Informationsmanagement
Das strategische Informationsmanagement stellt einen wesentlichen Teilbereich der Unternehmens- bzw. Organisationsstrategie dar. Die Aufgaben des Informationsmanagements auf der strategischen Ebene umfassen die Gestaltung der technischen und organisationalen Informationsinfrastruktur. Sie zielen darauf ab, eine Informationarchitektur bereitzustellen, die allen Beteiligten die erfolgreiche Nutzung ermöglicht. Sie stellen damit einen wesentlichen Erfolgsfaktor einer Organisation dar. Zu den strategischen Aufgaben des Informationsmanagement zählen v.a.:
- Strategische Situationsanalyse
- Strategische Zielplanung
- Strategieentwicklung
- Strategische Maßnahmenplanung zur Zielerreichung
- Informationsbeschaffung
Administratives und operatives Informationsmanagement
Im administrativen und operativen Bereich des Informationsmanagements werden einzelne Teilbereiche und Eigenschaften der Informationsinfrastruktur oder bestimmte im Arbeitsalltag auftretende Aufgaben betrachtet. Zu den Aufgaben des Informationsmanagement gehören hier u.a.:
- Prozessmanagement
- Personalmanagement
- Projektmanagement
- Vertragsmanagement
- Daten- und Dokumentenmanagement
- Lebenszyklusmanagement
- Sicherheitsmanagement
- Qualitätsmanagement
- Problem- und Katastrophenmanagement